Gebiss

Das Gebiss der Alpakas

Das Gebiss der Alpakas besteht aus den Schneidezähnen, der Kauplatte und den Backenzähnen.
 

Zahnwechsel

Im Alter von 2,5 bis 5 Jahren haben die Alpakas einen Zahnwechsel. Die Milchzähne fallen der Reihe nach aus bzw. werden von den nachwachsenden Zähnen herausgeschoben.

Manchmal kann es auch vorkommen, dass die nachwachsenden Zähne sich an den schon lockeren Milchzähnen vorbeischieben. In diesem Fall sollten die Milchzähne gezogen werden, da sie sonst wieder festwachsen und das Alpaka eine doppelte Zahnreihe hat, bzw. ein oder zwei Zähne stehen bleiben.

Schneidezähne

Alpakas haben im Unterkiefer vier Schneidezähne und oben eine Kauplatte.
Die Schneidezähne wachsen nach!

In den Heimatländern, Peru, Chile und Bolivien bzw. in den Anden, von wo die Alpakas ursprünglich abstammen, ist die Futtergrundlage zum einen recht karg, was zur Folge hat, dass die Alpakas viel Futter aufnehmen müssen, zum anderen ist das Gras (Ischu-Gras) rauh und hart, was beides zur Folge hat das sich die Schneidezähne gut abnutzen.
In Deutschland hingegen haben wir in der Regel fette Weiden mit weichen Gräsern die einen hohen Proteingehalt haben.
Hier werden die Zähne oft ungenügend abgenutzt, was zur Folge hat das die Zähne zu lange werden und ein kürzen erforderlich ist.
Die Zähne werden dann einmal im Jahr, in der Regel bei der Schur der Alpakas gleich mit gekürtzt.
Werden die Zähne nicht gepflegt, kann es vorkommen, das sich, gerade wenn die Tiere noch im Wachstum sind das Unterkiefer leicht verschiebt und eine Lebenslang bleibende Fehlstellung entsteht.

In der Regel, beruht die erforderliche Zahnpflege jedoch auf einer angebohrenen Fehlstellung der Zähne.

Die Schneidezähne sollten ganz vorne, in einem entsprechenden Winkel auf die Kauplatte treffen. So werden sie durch das Kauen und Abrupfen der Gräser, an der Kauplatte hin und her gerieben, werden oben von selbst dünner und verschleißen.

 

Die Kauplatte der Alpakas

Die Kauplatte der Alpakas ist wie schon gesagt das Gegenstück zu den Schneidezähnen. Sie sollte frei von Deformationen sein, sind welche vorhanden, können sie auf einen Fehlbiss hinweisen.
Eine weiche Kauplatte kann ein Hinweis auf einen Mineralienmagel oder Krankheit sein.
 

Die Backenzähne der Alpakas.

Die Backenzähne oder auch Mahlzähne genannt, wachsen im Gegensatz zu den Schneidezähnen nicht nach.
Sie benötigen in der Regel keine Pflege.
Bei älteren Tieren, können die Zähne jedoch durch Abnutzungen und / oder Deformationen spitz werden.
Dies kann zu Schmerzen beim Kauen führen.
In diesem Fall müssen die Tiere sediert werden und der Veterinär schleift die Zähne ab.
Im Gegensatz zu den Vorderzähnen ist das zuschleifen der Mahlzähne schwieriger und kann nicht vom Scherer miterledigt werden.

Ein Zeichen für eine notwendige Pflege der Backenzähne kann zum einen das Abmagern des Alpakas oder auch zu wenig wiederkäuen sein. Wenn ein Alpaka immer wieder unzerkautes Grünfutter erbricht ist dies ebenfalls ein Hinweis auf Probleme mit den Mahlzähnen.

Magert ein älteres Alpaka ab, sind im Umkehrschluss ebenfalls immer die Backenzähne zu überprüfen.

Die Kampfzähne eines Machos

Eine Besonderheit der Alpakahengste (Machos) stellen die Kampfzähne dar.
Sie wachsen ab etwa dem 3. Lebensjahr und sind in der Regel sehr, sehr spitz.
Am Unterkiefer binden sich beidseitig je zwei Hengstzähne, am Oberkiefer auf beiden Seiten je ein Hengstzahn.

In der Natur dienen sie in erster Linie zur eigenen Verteidigung und zum Angriff von Revalen, wenn es um das Decken der Stuten geht. Dem Kontrahenten wird mit Vorliebe in die Füße gebissen und mit den Hengstzähnen die Sehne verletzt.
Da in der Zucht der Alpakas die Machos zusammen in Gruppen gehalten werden und sie abwechselnd zum Deckeinsatz kommt, was natürlich zu kleinen Unstimmigkeiten zwischen ihnen kommen kann, werden die Hengstzähne in der Regel jährlich gekürtzt.
Dies kann ebenfalls bei der Schur mit erledigt werden.

Bei Hobbyhengsten oder Wallachen, die weder zum Deckeinsatz kommen, noch Stuten in der Nähe haben, müssen die Hengstzähne nicht gekappt werden.

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