Abstammung

Inhaltsübersicht

1. Allgemein
1.1 Abstammung
1.1.1 Altweltkamele
1.1.2 Neuweltkamele
1.2 Domestikation

1. Alpakas in Deutschland

Seit etwa 1990 nimmt die private Haltung von Neuweltkameliden in Europa eine rasante Entwicklung. Vor dieser Zeit waren Lamas fast ausschließlich in Zoos und Tiergärten zu sehen, Alpakas waren den Meisten sogar unbekannt. Durch den rasanten Anstieg von privaten Haltern und Züchtern und die dadurch schnell anwachsende Zahl der Tiere wurden Zuchtverbände gegründet, die Zuchtkriterien aufstellten, Zuchtziele festlegten und Informationen über die Tiere verbreiteten, was das Interesse an den Tieren noch steigerte.
Mittlerweile gibt es ganz klare Qualitätskriterien für Alpakas. In Zuchteignungsprüfungen werden die Tiere bewertet und in Kategorien eingeteilt, wodurch der Züchter selbst eine Qualitätskontrolle hat, und beim Kauf und Verkauf eine Entscheidungshilfe darstellen kann.

1.1 Abstammung

Die Entwicklung der Urkameliden, die gemeinsamen Vorfahren der Alt- und Neuweltkameliden, fand vor etwa 35 Millionen Jahren im Westen Nordamerikas statt. Sie gehören als Säugetiergattung in die Ordnung der Huftiere und da wiederum zu den Schwielensohlern. Versteinerte Exemplar von Urweltkameliden, die in manchen Museen zu sehen sind, zeigen ihre damalige Größe von etwa 30 cm.

1.1.1 Altweltkamele

Ein Teil der Urweltkameliden wanderte während der letzten Eiszeit über die damalige Landverbindung in der Beringstraße nach Asien. Dort entwickelten sie sich zu den bekannteren Altweltkameliden, den einhöckrigen Dromedaren und den zweihöckrigen Trampeltieren.

1.1.2 Neuweltkamele

Der andere Teil der Urweltkamele wanderte von Nordamerika nach Südamerika. Dort entwickelten sie sich im Laufe der Zeit zu den Wildformen Vikunja und Guanako, welche auch heute noch in Südamerika als Wildform leben.
Die Alpakas gingen nach heutigem Wissensstand durch Domestikation aus den Vikunjas hervor, die Lamas aus den Guanakos.

1.2 Domestikation

Die Domestikation von Guanakos und Vikunjas begann vor etwa 7000 Jahren.
Damals wurden sie jedoch vorrangig zur Produktion von Fleisch und Leder gehalten, bis die Bedeutung der Faserproduktion zunahm und die Eignung als Lastentier erkannt wurde.
Zu diesem Zeitpukt begann auch die verstärkte Selektion.
Lamas wurden als Lastentiere gezüchtet, ermöglichten somit einen regen Handel und Warenaustausch, der die Basis für das schnelle Wachsen des Inkareiches darstellte.
Alpakas hingegen wurden als Wolllieferant gezüchtet. Im Gegensatz zu den Lamas, die die Menschen als Träger begleiteten, wurden die Alpakas nur einmal im Jahr eingefangen und geschoren.

Durch das Eindringen der Spanier, die Schafe und Rinder als Fleischproduzenten und Esel und Pferde als Lastentiere mitbrachten, wurden die Lamas weitestgehend verdrängt.
Vikunjas und Guanakos wurden wegen ihrer kostbaren Wolle intensiv bejagt, und so der Bestand von ehemals über einer Million Vikunjas auf etwa zehntausend Exemplare reduziert.
Die Guanakos waren zwar nicht so hoch geschätzt wie die Vikunjas, jedoch waren sie auf Grund ihrer Neugierde bedeutend leichter zu jagen und ihre Wolle so wie das Fleisch sehr gefragt. Den Guanakos kam zu gute, das sie in Regionen bis über 4000 Metern Höhe leben und ihr Verbreitungsgebiet weitaus größer als das der Vikunjas war.
So wurde Ihr Bestand zwar auch stark reduziert, von geschätzten Zehnmillionen bis auf etwa Fünfhunderttausend, jedoch waren sie nie so stark vom aussterben bedroht wie die Vikunjas.
Erst als in den sechziger Jahren die Vikunjas auf die Rote Liste der internationalen Artenschutzkonvention gesetzt wurden, konnten sich die Bestände wieder erholen und werden derzeit auf etwa 150.000 Stück geschätzt
Auch die Alpakazucht litt damals unter der Eroberung, wurde jedoch nie so weit zurückgedrängt wie die Zucht der Lamas.

 

 

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